In der heutigen Zeit leiden immer mehr Menschen unter Stress und Ängsten. Alleine durch ihren Beruf sind die meisten Menschen schon einer enormen Belastung ausgesetzt. Kommen noch ein stressiges Familienleben oder andere Faktoren hinzu, dann stellt sich oft eine dauerhafte seelische Unruhe ein. Dies kann jedoch schlimme physische und psychische Folgen haben.
Aus diesem Grund suchen viele Menschen nach einem Mittel zur Beruhigung. Sicher kennen Sie auch den Wunsch, ruhiger und entspannter durch den Alltag zu gehen. Allerdings lässt sich Beruhigung nicht erzwingen. Daher greifen einige Menschen zu Medikamenten. Diese klassischen Beruhigungsmittel haben jedoch starke Nebenwirkungen. Besser eignen sich zwar sanfte Methoden wie Yoga oder Autogenes Training, aber diese Entspannungsmethoden nehmen viel Zeit in Anspruch und verursachen oft zusätzliche Termine. Deshalb sollen im Folgenden Bachblüten als eine Methode zur Beruhigung vorgestellt werden. Bachblüten zählen nämlich zu den sanften Therapieformen und haben im Gegensatz zu Medikamenten keine starken Nebenwirkungen. Außerdem nimmt die Einnahme kaum Zeit in Anspruch.
Was sind Bachblüten?
Der Erfinder der Bachblüten war der britische Arzt Edward Bach. 1886 in Moseley geboren arbeitete der Sohn eines Messinggießers nach seinem Medizinstudium als Leiter der Unfallstation am University College Hospital in London. Im Jahre 1917 änderte sich jedoch sein Leben schlagartig, weil bei ihm ein bösartiger Milztumor entdeckt wurde. Trotz Operation sollten Bach damals nur noch einige Monate Lebenszeit zustehen. Allerdings wurde er auf wundersame Weise wieder gesund. Dieses Erlebnis und der frühe Tod seiner Ehefrau ließen Bach zu einem Homöopathen werden. Inspiriert von der Homöopathie entwickelte Bach in den 1930er-Jahren die Bachblütentherapie. Diese beruhte auf der Erkenntnis, dass jeder Krankheit eine seelische Störung zugrunde liegt. Mit den Bachblüten, welche aus Pflanzen gewonnen werden, wollte Bach diese seelische Störung heilen, um somit den gesamten Menschen zu heilen.
Unterschied zur Homöopathie
In der Lehre der Homöopathie werden krank machende Substanzen in stark verdünnter Form den Patienten verabreicht, um diese zu heilen. Dabei wird die Substanz gewählt, indem zuerst die Symptome des Patienten genau beobachtet werden. Danach wird eine Substanz gesucht, die bei einem gesunden Menschen ähnliche Symptome hervorruft.
Die von Edward Bach entwickelte Bachblüten-Therapie ist eine ganz ähnliche Methode. Hier werden aus Pflanzen gewonnene Substanzen wie in der Homöopathie sehr stark verdünnt und dem Patienten verabreicht. Der Unterschied zur Homöopathie besteht jedoch darin, dass die verabreichten Substanzen nicht schädlich sein müssen. Anstatt dass sie bei einem gesunden Menschen bestimmte Symptome hervorrufen sollen, wird die verabreichte Substanz nach den seelischen Problemen des Patienten ausgesucht.
Welche Bach-Essenzen gibt es?
Insgesamt gibt es 38 Bach-Essenzen, die jeweils aus einer bestimmten Pflanze hergestellt werden. Jede Bach-Essenz dient zur Behandlung einer bestimmten seelischen Störung. Zum Beispiel wird die aus der Weißen Kastanie hergestellte Bach-Essenz bei Menschen eingesetzt, die sich ständig Gedanken machen müssen und nicht abschalten können. Die aus der Olive hergestellte Bachessenz wird bei erschöpften Patienten verwendet. Die Wirkung der Bach-Essenz besteht dann darin, dass sie die seelische Störung auflöst und so der Mensch in seiner Gesamtheit heilen kann. Hierbei ist zu beachten, dass nach Bachs Tod die von ihm entdeckten 38 Essenzen erweitert wurden und so immer weitere Bachblüten auf den Markt kamen, die meist eine Mischung der ursprünglichen 38 Essenzen darstellen.
Herstellung von Bachblüten
Es gibt zwei Arten, Bachblüten herzustellen. Bei der Sonnenmethode werden die Blüten der Pflanze für drei bis vier Stunden in Wasser gelegt und dieses in die Sonne gestellt. Die Inspiration für diese Methode erhielt Bach durch den Morgentau, den er auf den Pflanzen fand. Bei der Kochmethode hingegen werden die Blüten für dreißig Minuten in Wasser gekocht. Nach Verwendung einer dieser beiden Methoden wird das abgekühlte Wasser zu gleichen Anteilen mit 40-prozentigem Alkohol zur Konservierung vermischt, um die Muttertinktur zu erhalten. Abschließend wird noch ein Anteil der Muttertinktur mit 240 Anteilen Wasser gemischt und fertig ist die Bach-Essenz. Allerdings ist es für die Wirkung nicht unbedingt nötig, exakt das Verfahren von Bach zu verwenden, weshalb einige Hersteller heutzutage andere Methoden einsetzen.
Wie werden Bach-Essenzen angewandt?
Falls die seelische Belastung und die damit verbundene Bach-Essenz gefunden sind, stellt sich noch die Frage nach der richtigen Anwendung der Bach-Essenz. Hierbei ist anzumerken, dass die Bach-Essenzen heutzutage nicht mehr nur als Tropfen, sondern auch als Tabletten, Badezusätze, Bonbons oder Kaugummis existieren. Meist greift man jedoch auf die konventionellen Tropfen zurück. Hierfür gibt es verschiedene Empfehlungen zur Dosierung. Eine klassische Dosierung ist dabei viermal vier Tropfen täglich. Diese können direkt auf die Zunge gegeben werden oder jeweils in einem Glas Wasser verdünnt werden. Insgesamt sollte die Bach-Essenz mehrere Monate eingenommen werden, je nachdem wie sehr die seelischen Belastungen sich bessern.
Außerdem lassen sich verschiedene Bachblüten miteinander kombinieren. Hierfür werden aus jeder Essenz zwei Tropfen in eine 30 Milliliter-Flasche mit Pipette gegeben. Diese wird anschließend mit Wasser aufgefüllt und täglich werden viermal vier Tropfen aus der Flasche eingenommen. Dies klingt zwar sehr aufwendig, aber in der Praxis ist dies einfach umsetzbar. Bei der Lohnabfüllung werden die Bachblüten bereits entsprechend in Behälter mit Pipetten abgefüllt. Daher müssen Sie als Käufer nichts weiter tun, als sich an die vorgeschriebene Einnahmemenge und -häufigkeit der Tropfen zu halten.
Haben Bachblüten Nebenwirkungen?
Grundsätzlich gelten Bachblüten als nebenwirkungsarm. Allerdings kann es bei der Einnahme anfangs zur Erstverschlimmerung kommen. Hierbei werden die seelischen Probleme zuerst schlimmer, bevor sie sich anschließend bessern. Außerdem kann in den ersten Tagen der Einnahme eine generelle Gereiztheit auftreten.
Kann die Wirksamkeit von Bachblüten beeinträchtigt werden?
In der homöopathischen Lehre gibt es sogenannten Antidoten wie Tee, Kaffee und Pfefferminze. Diese können die Wirksamkeit homöopathischer Arzneien stören und sollten deshalb möglichst zeitverzögert zur Einnahme verzehrt werden. Bei Bachblüten spielen diese Antidoten keine große Rolle. Wer jedoch trotzdem sicher gehen möchte, dass die Wirksamkeit von Bachblüten nicht beeinträchtigt wird, nimmt diese am besten zeitversetzt zu den Mahlzeiten ein. Wichtiger ist jedoch, dass in der Phase der Einnahme keine zusätzlichen Stressfaktoren auftreten. Körper und Geist brauchen nämlich Zeit, um die bestehenden seelischen Belastungen zu verarbeiten und zusätzlicher Stress verzögert daher nur die Wirkung von Bachblüten.
Welche Bachblüten eignen sich zur Beruhigung?
Von den 38 seelischen Belastungen, welche Bach identifizierte, gibt es mehrere, die mit einer wahrgenommenen Unruhe einhergehen. Deshalb gibt es auch mehrere Bach-Essenzen, die zur Beruhigung eingenommen werden können. Sehr bekannt sind die sogenannten Rescue-Tropfen, die auch Tropfen Nr. 39 genannt werden und eine Mischung aus fünf eigentlichen Bach-Essenzen darstellen. Sie werden hauptsächlich bei Unruhe durch akute Schockzustände angewandt. Außerdem hilft die Bach-Essenz Nr. 2, welche aus der Espe hergestellt wird, bei Unruhe durch unerklärliche Ängste.
Die Essenz Nr. 9 hingegen, welche aus der Weißen Waldrebe produziert wird, hilft bei Unruhe, die auch mit Konzentrationsstörungen einhergeht. Ein neueres auf dem Markt erhältliches Mittel gegen Unruhe sind die Bachtropfen Nr. 71. Sie werden ebenso wie die Nr. 39 aus mehreren Bach-Essenzen hergestellt und sollen vor allem gegen Dauerstress wirken. Es gibt folglich mehrere Wege, über Bachblüten Beruhigung hervorzurufen. Daher ist es wichtig, dass Sie vor der Einnahme von Bachblüten genau wissen, unter welcher Art von Unruhe Sie leiden.
Wie effektiv sind Bachblüten?
Wenn Sie seelische Belastungen wie innere Unruhe quälen und Bachblüten Beruhigung hervorrufen sollen, sollten Sie sich im Klaren sein, dass Bachblüten ein Mittel der sanften Medizin darstellen. Deshalb zeigen sie eine deutlich geringere Effektivität als beispielsweise Psychopharmaka. Dafür sind jedoch auch die Nebenwirkungen deutlich geringer. Viele Menschen glauben auch überhaupt nicht an die Wirksamkeit von Bachblüten. Dem ist jedoch entgegenzusetzen, dass andere Menschen wiederum sehr positive Erfahrungen mit Bachblüten sammelten. Sogar Weltfußballer Lionel Messi setzte auf Bachblüten gegen seine Aufgeregtheit vor den Spielen.
Fazit
Wenn Sie unter Unruhe leiden, stellen Bachblüten sicher eine geeignete Therapie dar. Zwar ist die Wirkung umstritten, aber dafür gibt es auch wenige Nebenwirkungen. Um die richtige Bach-Essenz zu finden, ist es wichtig, zu erkennen, unter welcher Art von Unruhe Sie leiden. Bei Dauerstress empfehlen sich die Tropfen Nr.71, bei akutem Stress zeigen eher die sogenannten Rescue-Tropfen ihre Wirkung. Aus diesem Grund kann sich auch ein Gespräch mit einem erfahrenen Therapeuten aus dem Bereich Bachblüten-Therapie lohnen, um die richtige Essenz zu finden.