Was ist Ersatzteilmanagement?
Ersatzteilmanagement ist ein interessantes Optimierungsgebiet. Es beschäftigt sich mit der Optimierung von Ersatzteilen. Dies ist insbesondere im produzierenden Gewerbe interessant. Maschinen müssen möglichst gut ausgelastet werden. Die Fixkosten sind hoch und wenn eine Maschine nicht produziert, dann sind die Kosten trotzdem vorhanden. Wenn man also die Ausfallzeiten möglichst klein hält, können auch die Stückkosten gut gering gehalten werden.
Worauf man beim Ersatzteilmanagement achten sollte
Beim Ersatzteilmanagement kann man vieles richtig machen und einiges falsch. Verschiedene Parameter und Aspekte spielen in die Optimierungsaufgabe rein. So ist zunächst die Wichtigkeit einer Maschine und deren Auswirkung auf das Unternehmensergebnis zu prüfen. Ist der Einfluss gering, dann kann ein Ausfall der Maschine auch als untergeordnet betrachtet werden. Man muss aber trotzdem die Abhängigkeiten in der Produktionskette beachten.
Ein weiterer Parameter ist die Wahrscheinlichkeit des Ausfalls. Je geringer die Wahrscheinlichkeit, desto unwichtiger ist es, Ersatzteile auf Lager zu haben. Dabei sollten die Ausfallwahrscheinlichkeiten bis zu den jeweiligen Ersatzteilen beachtet werden.
Ein wichtiger Aspekt sind zudem die Lagerhaltungskosten der Ersatzteile. Je geringer die sind, desto mehr spricht dafür, das jeweilige Ersatzteil vorrätig zu halten. Nimmt ein Ersatzteil hingegen eine ganze Lagerhalle ein, dann können die Lagerkosten einen Ausfall um ein Vielfaches übersteigen.
Aber auch Punkte, wie etwa die Dauer der Neubeschaffung, ist wichtig. Dauert die Anlieferung eines Ersatzteils mehrere Wochen, dann kann es sein, dass das Unternehmen in der Zeit erhebliche Verluste hinnehmen muss.
Dies sind nur einige der bekannten Parameter, die sich beliebig herunterbrechen lassen.
Wir sehen also: Das Optimierungsproblem ist komplex. Und hier ergeben sich einige Fallstricke.
Wie gut auch das Optimierungsmodell ist, es ist nur so gut, wie die Daten die hineinkommen. Fallen Sie nicht auf darauf rein zu glauben, dass Sie ein optimales Ergebnis erhalten, wenn die gesammelten Daten nicht ausreichend genau sind. Das Modell kann richtig rechnen, wird aber mit minderwertigen Eingabeparametern schlecht funktionieren.
Ein weiterer Fallstrick ist es, zuviel Energie in die Optimierung des Ersatzteilmanagements zu stecken. Versuchen Sie lieber, eine 90%-Lösung zu finden, statt die 99%-Lösung. In Ihrem Unternehmen gibt es vielleicht Bereiche, die ein höheres Optimierungspotenzial bieten und bisher ignoriert wurden. Dort Ressourcen zu investieren könnte insgesamt lukrativer sein.
Eine hervorragende Idee ist es, mit einem Modell zu beginnen und es iterativ immer weiterzuentwickeln. Dies hat verschiedene Vorteile: Erstens kann man so starten und mit einem guten, wenn auf nicht optimalen, Ergebnis rechnen. Zweitens ändert sich die Realität und damit muss sich auch das Modell regelmäßig anpassen. Behalten Sie auch im Hinterkopf: Das optimale Modell ist ein Gedankenkonstrukt und wird sich niemals in der Realität umsetzen lassen. Das Ziel kann nur sein, diesem Optimum möglichst nahezukommen.