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Höhenangst besiegen? So kann es gelingen!

In diesem ausführlichen Artikel erfahren Sie detailliert alles wissenswerte darüber wie Sie Höhenangst besiegen können. So kann es gelingen..

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Wer kennt nicht das legendäre Bild aus New York mit den Bauarbeitern auf dem Stahlträger in luftiger Höhe. Aufgenommen wurde es 1932, im Hintergrund die Skyline mit den Wolkenkratzern. Die Jungs nehmen dort oben ganz locker eine Mahlzeit zu sich und halten noch ein kleines Pläuschchen. Wohl wissend, dass ein Fall nach unten ohne jegliche Überlebenschance für sie wäre. Für viele Menschen ein völlig abstruser Gedanke. Ihr Körper fängt schon an ein Gefühl von Panik und Schwindel auszulösen, sobald sie ein paar Meter in die Höhe steigen. Ihr Problem: Höhenangst. Sie hängt wie ein Klotz am Bein, denn sie schränkt das Leben von Betroffenen zum Teil massiv ein. Wer sie hat, der würde sie sicher gerne überwinden. Doch wie geht das? Kann man es überhaupt schaffen?

Die legendären Mohawk von New York

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Was nicht jeder weiß über das alte Foto ist die Tatsache, dass es sich bei den Arbeitern um Mohawk handelt. Dieser Stamm hat eine lange Tradition in Sachen Bauarbeiten. Sie übernahmen seit mehreren Generationen häufig die unangenehmsten und gefährlichsten Arbeiten. Für ein Volk, das früher sehr viel unter Diskriminierung leiden musste, war das einer der wenige Wege, um gutes Geld zu verdienen. Dabei hilft ihnen ein kleiner Vorteil. Manche sagen, sie haben keine Angst. Doch das stimmt so nicht ganz. Angst haben sie natürlich schon, denn die Arbeit ist unglaublich gefährlich. Nur empfinden sie trotz der Höhe keinen Schwindel. Aufgrund einer genetischen Besonderheit ist ihr Gleichgewichtssinn besonders gut ausgeprägt. So können sie sich in großer Höhe bewegen, ohne ihren Weg aus dem Blick zu verlieren, ohne dass sich die Dinge anfangen zu drehen. Der Gleichgewichtssinn eines Menschen ist in einem Organ bei jedem Ohr verortet. Je nach, dem, wie diese funktionieren, kann der Gleichgewichtssinn besser oder schlechter sein. Wichtig zu wissen. Denn bei diesem Thema muss man zwischen zwei Problemen unterscheiden: Höhenschwindel und  Höhenangst.

Was ist Höhenschwindel?

Irgendwann erwischt es fast jeden. Ab einer bestimmten Höhe verlieren die Augen die Orientierung. Sie haben Probleme fixe Punkte für als Anhaltspunkt zu finden, daher fängt man an im Kopf zu schwanken. Die Füße wiederum melden einen festen Stand. In einer solchen Situation sind die Impulse scheinbar widersprüchlich. Deswegen löst das Gehirn vorsichtshalber eine „Alarmmeldung“ aus und signalisiert Gefahr. So entsteht erst einmal Angst. Eine völlig natürliche Reaktion. Die Frage ist nur wie stark und wie bedrohlich wir die Sache wahrnehmen. Problem dabei ist: bei manchen reagiert der Körper so heftig, dass daraus eine generelle Höhenangst wird.

Was ist Höhenangst?

Wir Menschen sind so konstruiert, dass wir vor Gefahren Angst entwickeln. So lernen Kinder, dass sie keine Herdplatten anfassen oder nicht einfach in den Fluss springen dürfen. Gleiches gilt für den Aufenthalt weiter Höhe. Aus einer unangenehmen Erfahrung der Angst durch den Höhenschwindel, wird eine so heftige Reaktion ausgelöst, dass sie einer Panikattacke gleichkommt.

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Man nennt Höhenangst in der Fachsprache Akrophobie. Sie wird definiert als die Angst vor großen Entfernungen vom eigenen Standpunkt. Denn man muss nicht zwangläufig hoch klettern, um sie auszulösen. Höhenangst wird auch entfacht wenn jemand den Blick zur Kellertreppe nach unten richtet.

In ihren Formen ist sie stark unterschiedlich ausgeprägt. Bei manchen sind die körperlichen Symptome so intensiv, dass sie einer heftigen Pankattacke gleichen, bei der man sich gar nicht mehr in den Griff bekommt. Andere haben nur leichte Anzeichen von Nervosität, ein wenig Unwohlsein, erhöhten Herzschlag und ein wenig Schweiß auf der Stirn. Bei manchen wird sie nur ausgelöst, wenn der Abgrund ungesichert ist. Sie können problemlos auf einem Glasboden auf dem Wolkenkratzer umherlaufen – nur nicht ans Geländer gehen und herunterschauen. Auch bei der Höhe gibt es Abweichungen. Manch einer kann keine zwei Stufen auf eine Leiter klettern. Bei anderen setzt es erst auf dem 5-Meter-Turm im Schwimmbad ein.

Fest steht: Für Betroffene ist das eine starke Belastung. Sie können in ihrem Leben an so mancher Aktivität nicht teilnehmen oder bekommen Probleme in der Arbeit. Für sie wäre es wichtig die Angst zu überwinden. Doch geht das überhaupt? Kann man dieses Phänomen besiegen?

Höhenangst überwinden – wie geht das?

Für Betroffene von Höhenangst ist das Leben deutlich schwieriger. Man fängt an jede Konfrontation damit zu vermeiden. Sie gehen nicht auf Leitern, besteigen keine Aussichtstürme, gehen nicht auf den Balkon usw. Das Umfeld bekommt das häufig gar nicht mit. Doch in der Arbeit kann das problematisch werden. Ein Maler, der sich immer krank meldet, wenn eine Hausfassade mit der Hebebühne gestrichen werden muss. Ein Bauarbeiter, der einen Bohrpfahl verlegen soll aber nicht in die tiefe Baugrube blicken kann – der muss eine gute Ausrede finden. Die Leute leiden. Sie haben eine echte Phobie und empfinden irgendwann schon davor Angst in eine Situation zu kommen, in der die Höhenangst auftritt. Angst vor der Angst macht das Problem noch schlimmer.

Das Gute an der Höhenangst ist, dass die Akrophobie in der Regel nicht körperlich bedingt ist. Sie ist zumeist ein psychologisches Problem, das im Kopf entsteht. Man kann sie überwinden, wenn professionell Hilfe gesucht wird. Es gibt spezielle Therapien für diese Form der Angst. Wer das Training mitmacht, bei dem stellen sich mit deutlicher Wahrscheinlichkeit Erfolge ein. Diese Formen der Behandlung sind üblich:

Angst-Kontrolle

Ein wichtiges Vorgehen ist es die Angst unter Kontrolle zu bekommen. Man versetzt die Patienten in eine leichte Höhenlage und wartet ab, bis sich die körperlichen Anzeichen zeigen. Ist das irgendwann der Fall, dann werden Maßnahmen ergriffen, mit denen sich die Symptome wieder in einen besseren Zustand zurückführen lassen. Hierfür gibt es zum Beispiel Atemtechniken. Langsames Atmen reduziert die Herzfrequenz und führt zu einer allgemeinen Beruhigung. Das Gefühl der Angst wird langsam unter Kontrolle gebracht. Mit der Zeit reduziert es sich insoweit, dass es nicht mehr in der überhöhten Form auftritt.

Entkonditionierung

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Um die Angst zu überwinden ist die Kontrolle über die eigenen Gefühle der erste Schritt. Im zweiten gewöhnt man die Betroffenen daran immer größere Höhenunterschiede zu ertragen. Dabei beginnt man immer erst mit kleinen Distanzen. Diese werden in kleinen Schritten erhöht. Zum Beispiel jeden Tag eine Stufe höher auf einer Leiter stehen oder sich Gebäude suchen mit immer höheren Balkonen und dort heruntersehen. Mit der Zeit gewöhnt sich das Gehirn an die Zunahme und normalisiert zunehmend die körperliche Reaktion.

Spezial Tipp: VR Brille

Relativ neu in der Therapie ist das Thema VR Brille. Mit ihr ist die Behandlung noch viel einfacher. Man kann damit ganz einfach zu Hause die entsprechenden Szenarien simulieren. Aufgrund der Dreidimensionalität und der sehr genauen Abbildung der Realität, kann dieses Gerät nahezu die gleichen Ergebnisse erzielen. Zumindest vielen Fällen. Das erleichtert die Arbeit immens, weil nicht spezielle Orte dafür aufgesucht werden müssen. Zudem gibt es spezielle Apps und Programme, die für diesen Zweck ausgelegt sind. So spart man sich zum Teil den Weg zur Therapie. Zumindest dann, wenn das Training mit der Brille erfolgreich anschlägt. Sollte das nicht der Fall sein, dann unbedingt noch zum Profi gehen.

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