Falls Sie an starker Müdigkeit oder Konzentrationsschwächen am Tag leiden und zusätzlich in der Nacht laut schnarchen, deuten die Symptome auf eine Schlafapnoe hin. Bei einer Schlafapnoe treten während des Schlafes regelmäßig Atempausen auf. Abseits der genannten Symptome ist eine Selbstdiagnose für Betroffene kaum möglich. Zumeist fallen die Atempausen lediglich dem Bettpartner auf.
Psychische und körperliche Folgen einer Schlafapnoe
Die Diagnose einer Schlafapnoe ist allerdings überaus wichtig, da eine Nichtbehandlung langfristig gesundheitliche Risiken mit sich bringen kann. Die Risiken sind sowohl körperlicher als auch psychischer Natur. Durch die ständigen Atempausen in der Nacht werden die Betroffenen – ohne Kenntnis darüber zu erlangen – in der Nacht immer wieder kurzzeitig wach. Die unbewussten Wachheitsphasen rauben dem Schlaf die nötige Qualität, was zahlreiche negative Folgen mit sich bringen kann. Nach dem Aufstehen klagen viele Betroffene über einen trockenen Mund, Halsschmerzen und leichte Kopfschmerzen. Über den Tag hinweg treten diverse Erschöpfungssymptome auf: Konzentrationsschwierigkeiten, sexuelle Unlust, Neigung zum Tagschlaf und das Auftreten von unkontrolliertem Sekundenschlaf. Über einen längeren Zeitraum sorgen die zahlreichen Symptome für eine enorme psychische Belastung für die Betroffenen. Die psychische Belastung kann wiederum zu Depressionen und Angstzuständen führen.
Aber auch die körperlichen Gefahren einer Schlafapnoe sind nicht zu unterschätzen. Die Atempause in der Nacht versetzt den Körper für kurze Zeit in einen Alarmzustand. Dabei wird das autonome Nervensystem aktiviert, welches den Blutdruck und die Herzfrequenz ansteigen lässt. Die regelmäßige, kurzzeitige Erhöhung des Blutdrucks kann zu einer dauerhaften Erhöhung führen. Ein hoher Blutdruck lässt wiederum das Risiko für Folgeerkrankungen wie einem Schlaganfall, einem Herzinfarkt oder einer Herzschwäche ansteigen. Der potenzielle Sekundenschlaf kann bei z.B. der Fahrt eines PKWs zu weiteren schwerwiegenden Schäden am Körper führen.
Möglichkeiten zur Diagnose
Falls mehrere dieser Symptome auf Sie zutreffen, ist die Beratung bei einem fachmännischen Arzt dringend zu empfehlen. Nach der Beratung stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Untersuchung zur Verfügung. Einerseits gibt es Messgeräte, welche mit mehreren Messsonden ausgestattet sind. Diese müssen vor dem Zubettgehen am Körper angeschlossen werden. In der Folge registrieren die Messsonden u.a. den Puls, die Körperlage, den Atemluftstrom und die Atembewegungen. In der Auswertung deuten die Ergebnisse ggf. auf das Schlafapnoe-Syndrom hin. Andererseits lässt sich der Weg in ein Schlaflabor antreten. Dort erfolgen während des Schlafes genauere Messungen, die ein aufschlussreiches Ergebnis zur Folge haben.
Sollte das Schlafapnoe-Syndrom festgestellt werden, sind weitere Arztbesuche sinnvoll. Die Schlafapnoe heilen, ist auf verschiedenen Weisen möglich. Für die Beratung bezüglich der Behandlungsmöglichkeiten ist ein Besuch beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt, beim Kieferchirurgen und beim Neurologen zu empfehlen.
Arten der Behandlung
Bei einer leichten Ausprägung der obstruktiven Schlafapnoe bringen bereits einfache Maßnahmen Erfolg. Beispielsweise ist das Abnehmen bei Übergewicht vielversprechend, da ein zu hohes Gewicht die Schlafapnoe begünstigt. Außerdem ist der Verzicht von Alkohol, Zigaretten und Schlaftabletten empfehlenswert. Hilfsmittel, die eine Rückenlage im Schlaf vermeiden, eignen sich auch in vielen Fällen. Zum Teil werden individuell angefertigte Biss-Schienen genutzt, welche im Schlaf getragen werden müssen. Mit diesen Mitteln die Schlafapnoe heilen ist der unkomplizierteste Weg der Heilung und bringt zumeist nur bei leichten Ausprägungen eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit.
Am häufigsten erfolgt die Behandlung mit einer Atemmaske, welche im Schlaf angelegt wird. Diese ist an ein Gerät angeschlossen, welches mit leichtem Überdruck Luft in die Nase und in den Mund bläst. Dadurch fallen die Atemwege nicht zusammen. Die Luftzufuhr wird nicht unterbrochen. Dabei gibt es unterschiedliche Masken, die mit unterschiedlichen Verfahren arbeiten. Die Wahl wird vom Arzt in Absprache mit dem Betroffenen gefällt. Zu Beginn tragen die Betroffenen zur Eingewöhnung und Erklärung die Atemmaske in einem Schlaflabor. In der Regel gelingt die Gewöhnung recht schnell.
Als letztes Mittel gibt es die Schlafapnoe Operation. Diese kommt vorwiegend zum Einsatz, wenn die Ursache der Schlafapnoe vergrößerte Rachenmandel oder Nasenpolypen sind. Bei den Operationen gibt es verschiedene Eingriffe. Einige lassen sich unter Teilnarkose durchführen, während andere eine Vollnarkose erfordern. In manchen Fällen hilft zudem ein Zungenschrittmacher, der die Zungenmuskulatur steuert. Dies hält in der Nacht die Atemwege besser offen. Ob eine Schlafapnoe Operation sinnvoll ist, sollte mit dem Arzt besprochen werden. Dabei spiel die Ausgeprägtheit und die Ursache der Schlafapnoe eine Rolle. Mögliche Risiken einer Operation sind beispielsweise Blutungen, Infektionen oder Schmerzen.